Der Staat als Retter

Es gibt einen Haufen Menschen, die gutes Tun wollen.

Es gibt einen Haufen Menschen, die sich selber und die Gesellschaft weiter entwickeln wollen. Es gibt einen Haufen Menschen, die viel Zeit und andere Ressourcen dafür aufwenden das Leid in der Welt zu mildern und die Freude zu steigern. Und es gibt einen Staat, der sein Bestes gibt.

Die Schutzgräben.

Und da gibt es diese Brücke, die über einen Graben führt. Der Graben muss da sein, denn sonst ist die Grenze zwischen Eigenwohl und Gemeinwohl nicht klar ersichtlich. Denn sonst funktioniert das Konzept nicht, dass die, die viel Umsätze und hohe Einkommen generieren viele Steuern und andere hohe Abgaben zahlen und dass die, die keine oder zu niedrige Umsätze bzw. Einkommen haben Unterstützung von den Steuergeldern und Abgaben derjenigen, die viel abgeben müssen, bekommen.

Die Früchte der Grabenwirtschaft.

Dass diese Kluft möglichst groß ist, ist sehr wichtig! Denn je größer die Kluft umso eindeutiger ist der Unterschied von jenen die viel besitzen und jenen, die zum Leben zu wenig besitzen.  Dadurch wird das Gegeneinander gestärkt und ausgebaut – damit auch der Neid, die Verurteilung, das Ungerechtigkeitserleben und das Denunziantentum ihre Früchte ausbilden können. Das ist alles sehr wichtig, damit der Mensch die in ihm lebende Zerrissenheit zwischen Liebe, wie auch der Sehnsucht geliebt zu werden und dem Hässlichen wie auch der Angst in das Außen auslagern kann. Denn in sich drinnen kann der Mensch diese Zerrissenheit und die damit verbundenen Abgründe nicht aushalten, geschweige denn befrieden. Das ist eine bekannte und kultivierte Seite des Menschseins.

Endlich wieder Sinn.

Außerdem ist für die aktuelle Funktionsweise des Staates dieser große Graben sehr wichtig, damit viele Menschen möglichst viel Schreibtischarbeit verrichten müssen, um die Rechtsprechungen, Zuteilungen und Einsammlungen jenseits und diesseits des Grabens zu verwalten. Dadurch sind viele Arbeitsplätze geschaffen und dringend benötigt.

Das Muss so sein, denn wenn da nicht einer arm wäre, dann wäre da ein anderer nicht reich und dazwischen wäre keine Kluft und viele Leute in diesem Graben hätten nix zu tun.

Momentan ist es überraschenderweise so, dass wir über die Schreibtischarbeitsplätze hinaus viele weitere Arbeitskräfte brauchen. Viele, die uns waschen, füttern und versorgen, wenn es uns schlecht geht oder wenn wir alt sind. Wir wollen ja gerne, auch wenn wir alt sind – oder zumindest spätestens da – menschlich behandelt werden.

Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch.

Wir brauchen auch viele Arbeitskräfte, die uns viele Sachen verkaufen, die wir zum Leben gar nicht brauchen. Wir brauchen viele Arbeitskräfte, die uns Mut machen zu kaufen – mit Geld, das wir gar nicht haben, damit jenseits des Grabens die Schuldner:innenberatungsstelle Arbeit hat und damit wir vom Staat Wohnungen bezahlt bekommen. Wir brauchen dringendst Arbeitskräfte in den Bildungseinrichtungen, wo die nächste Generation in diese Staatsform, die auch eine Wirtschaftsform ist – man nennt sie gemeinhin Volkswirtschaft, eingeführt und dort möglichst reibungslos gehandhabt werden kann.

Von den Arbeitskräften, die Güter produzieren, die wir zum Leben brauchen, werde ich in einem späteren Blogbeitrag erzählen.

Es muss jetzt jeder und jede verstehen, dass der Staat uns – die breite Masse – retten muss! Beängstigend wird es nur, wenn der Staat nicht mehr das Geld dazu hat und auch perspektivisch nicht mehr genug bekommt, um uns zu retten und zu versorgen. Aber darüber reden wir dann, wenn es wirklich und tatsächlich so weit ist. Vielleicht reden wir dann da doch nicht drüber. Vielleicht bekriegen wir uns dann lieber, damit jeder das kriegt, was er braucht.

Es ist wie es ist.

Was ist mit dem Haufen Menschen, die gutes Tun wollen, was ist mit jenen, die sich selber und die Gesellschaft weiter entwickeln wollen. Und was ist mit den Menschen, die viel Zeit und andere Ressourcen dafür aufwenden das Leid in der Welt zu mildern und die Freude zu steigern. Wird das ausreichen, um den Wandel zu einer friedlichen und gut versorgten Menschheit hinzubekommen? 

Du bist dir jetzt nicht sicher, ob ich diesen Artikel sarkastisch, oder ernst gemeint habe? Wenn du magst, kannst du mich danach fragen.

Findest du die Perspektive dieses Blogbeitrags realistisch, oder utopisch?